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Volles Haus beim Dies Academicus - Vom Unterrichten zum Aufrichten, Future Skills und die Gewinner des Deutschen Schulpreises

Studentische Moderatorinnen stehen vorne im Hörsaal vor dem Publikum
Durch die Veranstaltung führte ein studentisches Moderatorinnen-Team

Am 21.11.2023 fand an der Hochschule der Dies Academicus – Herausforderung Zukunft: Bildung in Verantwortung statt. Der Dies Academicus bot Raum über zentrale Zukunftskompetenzen nachzudenken, neue Methoden, Haltungen und Wege kennenzulernen und sich von konkreten Bildungsformaten und Lernarrangements inspirieren zu lassen. Studentin Katarina Beppler fasst den Tag im Folgenden zusammen: Nach der Begrüßung durch das Präsidium referierte der Reformpädagoge Otto Herz über die Bildung der Zukunft. Zukunftsforscher Peter Spiegel sprach über die Future Skills für eine bessere Welt. Nach einer gemeinsamen Mittagspause und musikalischer Darbietungen stellte Dr. Klaus Wild den Deutschen Schulpreis vor, welcher Unterrichtskonzepte auszeichnet, die besonders innovativ sind. Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Schulpreises ist die Eichendorffschule, eine Mittelschule in Erlangen. Helmut Klemm (Schulleiter) und Sonja Schleicher (stellvertretende Schulleiterin) stellten die praktische Umsetzung neuer Lernformate an ihrer Schule vor. Den Vorträgen folgten jeweils Austauschphasen und Fragerunden. Ein Poetry-Slam (Lied von Janne Mohn) und ein Reisesegen ließen den Dies Academicus ausklingen.

Vom „Unterrichten“ zum „Aufrichten“: welche Bildung braucht die Zukunft? (Otto Herz)

Otto Herz begann seinen inspirierenden Vortrag mit einem Dankeschön. Seine grundlegend dankbare Haltung ist wohl der Grund, weshalb er immer wieder mit seinen Vorträgen Menschen berührt. Als Idealist ist es ihm ein Anliegen die Bildung in Schulen zu verbessern. Er betonte, dass Veränderung dann eintritt, wenn wir die Dinge real verändern. Die Zukunft braucht eine Bildung, in der „im Leben gelernt, im Lernen gelebt, also Leben gelernt wird“. Bildung beginnt damit, zu verstehen, dass der einzige Weg sich selbst zu verstehen und zu lieben, das Bedürfnis den anderen zu verstehen und zu lieben, ist. Innerhalb der Bildung soll eine Haltung angestrebt werden, welche die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen betont und sich mit Fremden und Fremden anfreundet. Menschen dürfen nicht an Systeme angepasst werden, diese sollen von uns Menschen so entwickelt und gestaltet werden, dass wir uns in ihnen wohlfühlen und in ihnen Lebenskompetenz und Lebenssinn erfahren.

Future Skills für eine bessere Welt: zukunftsentscheidende Kompetenzen und wie wir sie lernen können. (Peter Spiegel)

Für den Zukunftsforscher Peter Spiegel sind wir Menschen, dank des Wissens, nicht länger Kreaturen im Überlebenskampf, sondern Co-Kreatoren des Planten. Er betonte, dass wir „nur durch eine umfassende neue Kultur der Zusammenarbeit zukunftsfähig sind. WeQ ist der Kern“. Wir brauchen systematisches Denken und kollaboratives Handeln. Er rückt menschliche und zwischenmenschliche Schlüsselfaktoren in den Vordergrund und macht die „Future Skills“, welche sich aus Werten, Haltungen und Kompetenzen zusammensetzen, zur Grundlage der neuen Bildung der Zukunft. Hierzu gehören beispielsweise Achtsamkeit, Begeisterung, Empathie, Innovation, Kommunikation und viele mehr. Es kann nur dann zu einer Verbesserung beigetragen werden, wenn wir uns erlauben, von einer Verbesserung zu träumen. Hierzu zitierte er Albert Einstein: „Imagination ist mehr als Wissen. Wissen ist begrenzt. Imagination umkreist die Welt.“

Welche Bildungsformate den Unterschied machen: der Deutsche Schulpreis und die Eichendorffschule Erlangen

Mit dem Schulmotto „Ich du wir gemeinsam“ gewinnt die Eichendorffschule in Erlangen den Deutschen Schulpreis 2023. Der Eichendorffschule gelingt es, dass sich SchülerInnen als Subjekte ihres Lernens wahrnehmen und somit freudiges Lernen gelebt werden kann. Die Mittelschule macht sich für mehr Bildungsgerechtigkeit stark und prägt mit vier Bildungsprinzipien das Lernen und Lehren in der Schule:

  • Wissen neu lernen: Die SchülerInnen lernen eigenverantwortlich und selbstorganisiert.
  • Potenziale entfalten: Potentiale entdecken und entfalten als Aufgabe von Schule.
  • Zusammen leben: Zusammenleben lernen und leben.
  • Verantwortung übernehmen – Herausforderungen meistern: SchülerInnen auf Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.

Die Eichendorffschule Erlangen zeigt deutlich auf, welche Bildungsformate und gelebte Werte den Unterschied machen.

 

Text: Katarina Beppler, Foto: EVHN

 

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