Aktuelle Projekte
Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik
»Interprofessionelle Ausbildung im Pflegestudium« - ohne zeitliche Befristung
Projekt ohne zeitliche Befristung
Eine verbesserte Kooperation der Gesundheitsberufe wird international und national seit mehr als drei Jahrzehnten gefordert. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür stellt das gemeinsame Lernen unterschiedlicher Professionen bereits in der Ausbildung dar. In den Jahren 2014 bis 2020 wurde in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg, dem Centrum für Pflegeberufe und der PMU Salzburg Medical School Nürnberg an der Entwicklung eines longitudinalen interprofessionellen Curriculums für Medizin und Pflege gearbeitet. Die Erfahrungen wurden bei der Erstellung des nationalen Mustercurriculums »Interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit im Medizinstudium« aufgenommen.
Aufgrund der veränderten Kooperationen im primärqualifizierenden Pflegestudiengang wird ab dem Jahr 2021 eine interprofessionelle Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Skills- und Simulationszentrum »PERLE« an der medizinischen Fakultät der FAU Erlangen/Nürnberg neu entwickelt und mit Begleit-Evaluationen systematisch ausgewertet.
Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Härlein und Gabriele Fley
»IMPACT - Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz«
»IMPACT - The implications of conversing with intelligent machines in everyday life on people’s beliefs about algorithms, their communication behavior and their relationship building«
Welche Auswirkungen hat die Interaktion mit künstlicher Intelligenz auf die menschliche Kommunikation? Kann ein Sprachassistenzsystem als soziales Gegenüber bezeichnet werden? Und welches Verständnis, welche mentalen Modelle haben Menschen von einer künstlichen Intelligenz?
In dem interdisziplinären Forschungsprojekt IMPACT untersuchen Experten*innen aus den Bereichen Informatik, Psychologie, Ethik und Recht gemeinsam die Kommunikation mit künstlich intelligenten Dialogsystemen. Um die Forschungsfragen ganzheitlich zu beantworten, werden unterschiedliche Nutzergruppen analysiert. Die Studien erfolgen mit Kindern, Erwachsenen und Senioren, sodass der Umgang mit künstlicher Intelligenz über die gesamte Lebensspanne hinweg betrachtet wird.
Innerhalb der Interaktion mit intelligenten Maschinen werden 3 Schwerpunkte fokussiert: Transparenz: Welches Verständnis haben Menschen von einer künstlichen Intelligenz? Kommunikation: Wie verändert sich das eigene Kommunikationsverhalten durch die wiederholte Kommunikation mit einer Maschine? Beziehungsbildung: Welche Arten von Beziehungen entstehen und werden diese zumindest teilweise menschlichen Beziehungen vorgezogen? Es liegen mittlerweile zwei Policy-Paper vor: 1) »Sprachassistenten – Chancen und Risiken« (2019), 2) »Können Kinder aufgeklärte Nutzer*innen von Sprachassistenten sein? Rechtliche, psychologische, ethische und informatische Perspektiven« (2020). Das dritte Policy Paper »Faire Algorithmen und die Fairness von Erklärungen – aus informatischer, rechtlicher und ethischer Perspektive« wird im Sommer 2022 erscheinen. Projektförderung für das Gesamtprojekt: 1,5 Mio. Euro durch die Volkswagenstiftung – https://www.impact-projekt.de/
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiterin: Carina Weber, MA
Laufzeit: 04/2019 - 03/2023
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.
»e-dem-Connect – Chatbotbasierte Kommunikations- und Dienstleistungsplattform für pflegende Angehörige«
Entwicklung einer Kommunikations- und Dienstleistungsplattform für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz bei verhaltensbezogenen Problemlage
Das Projekt wird gemeinsam mit dem Lehrstuhl Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke und sechs weiteren Partnern durchgeführt.
Ziel von eDEM-CONNECT ist es, gemeinsam mit pflegenden Angehörigen eine chatbotbasierte Kommunikations- und Dienstleistungsplattform zum Umgang mit Agitation bei Demenzerkrankten zu entwickeln. Um die Bedürfnislage zielgruppen-gerecht erfassen zu können, wird für die Plattform eine semantische Struktur (Ontologie) entwickelt, um Konzepte und Wissen zu formalisieren und komplexe Beziehungen verarbeitbar zu machen. Pflegende Angehörige werden dabei einbezogen und haben im Sinne eines partizipativen Ansatzes substanzielle Mitsprache im Entwicklungsprozess. Das Nürnberger Teilprojekt liefert ethische und anthropologische Perspektiven für den gesamten Prozess. In den Jahren 2020 und 2021 wurde jeweils ein Ethik-Workshop mit dem gesamten Team durchgeführt.
Projektförderung insgesamt: 2,5 Mio. Euro durch das BMBF
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiter: Johannes Kranz
Laufzeit: 02/2020 - 01/2023, FKZ 16SV8334
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des BMBF.
»Integrierte Forschung«
Hochtechnologie durchdringt alle Bereiche menschlicher Lebenswelten. Die Digitalisierung verändert die Konzepte, die unsere ethische und rechtliche, soziale und individuelle Praxis prägen. Die Konsequenzen sollen in neuen Formen interdisziplinärer Forschung nicht nur diagnostiziert, sondern antizipierend gestaltet werden.
Integrierte Forschung will ethische, rechtliche, soziale und andere relevante Aspekte nicht mehr nur begleitend in Technikentwicklungsprojekte einbringen. Der Forschungsmodus sieht vor, dass Fachleute aus der Technikentwicklung mit jenen aus den Bereichen Ethik, Recht, Sozial- und Geisteswissenschaften in Entwicklungsprojekten von Anbeginn an zusammenarbeiten. Zudem sollen Anwendende und Fachleute aus der Praxis miteinbezogen werden. Damit geht der Ansatz über bis dato praktizierte ELSI-Modelle hinaus. Das Cluster, bestehend aus Forschenden unterschiedlichster Disziplinen, nimmt die heutige und zukünftige Mensch-Technik-Interaktion in den Fokus und entwickelt diesen neuen Forschungsmodus.
Das Cluster Integrierte Forschung besteht aus zwei Teilclustern, das Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik der EVHN ist mit dem Teilprojekt „Orientierung in Digitalen Lebenswelten“ in Teilcluster 1 beteiligt.
Prof. Dr. Arne Manzeschke ist Co-Sprecher des Gesamtclusters und leitet das hier eingegliederte Forschungsprojekt »Orientierung in Digitalen Lebenswelten (OrDiLe)«. Das Ziel von OrDiLe ist es, Orientierungshilfen für eine Gestaltung gelingender Mensch-Maschine-Interaktion zu schaffen. In Form von Fallstudien werden drei beispielhafte Mensch-Maschine-Interaktionen hinsichtlich ihrer zugrundeliegenden Menschen- und Maschinenbilder untersucht. Dadurch sind Schlüsse auf die expliziten und auch impliziten Annahmen über die menschlichen Interaktionspartner möglich. Darüber hinaus wird der Einfluss dieser Annahmen auf die Konstruktion der Maschinen geprüft.
Projektförderung insgesamt: 2,7 Mio. Euro durch das BMBF
Projektleitung:
Prof. Dr. Arne Manzeschke, Mitarbeiterinnen: Dr. Galia Assadi, Katharina Erlenwein, MA, Markus Sendelbeck, BA
Laufzeit: 04/2021 - 03/2024, FKZ: 16SV8626
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.
»Wissenschaftliche Begleitung der Fachstellen für Demenz und Pflege in Bayern«
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Ziel ist die wissenschaftliche Begleitung der Fachstellen für Demenz und Pflege, die 2019 bayernweit und seit 2020 für jeden bayerischen Regierungsbezirk etabliert werden.
Zur Qualitätssicherung, Evaluation und Weiterentwicklung der Arbeit der Demenzagenturen ist das Institut mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt worden. Aufgabe ist neben einer wissenschaftlichen Beratung in der Phase des Aufbaus und der Etablierung, prozessbegleitend zu unterstützen und Instrumente zur Qualitätssicherung zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können Handlungsempfehlungen für die weitere Arbeit zur Verfügung gestellt werden.
Mit den Projektmittel konnten zusätzlich zwei 0,5 Mitarbeiter-Stellen geschaffen werden.
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Brendebach
Laufzeit: 04/2019 - 03/ 2022, verlängert bis 03/2023
»Realisierung eines Buchprojekts mit dem Titel ›Praxisanleitung‹ mit dem Cornelsen-Verlag Berlin«
Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung stellt Praxisanleitende vor die Herausforderung das eigene, biografisch gewachsene pflegerische und pädagogische Handeln mit der ‚generalistischen Brille‘ zu betrachten. Ein Um- bzw. Weiterdenken ist vor allem deshalb erforderlich geworden, weil erst das Bewusstwerden des Gewordenseins der eigenen beruflichen Identität es Praxisanleitenden ermöglicht, Bewährtes zu bewahren und Veränderungen zu ermöglichen. Beides muss kein Widerspruch sein.
In einem Lehrbuch für Praxisanleitende, das zur Reihe »Pflegias – generalistische Pflegeausbildung« gehört, sollen Praxisanleitende umfassend eingeführt werden in pflegewissenschaftliche und pflegedidaktische Grundsätze des ›neuen‹ generalistischen Verständnisses sowie in dessen Umsetzung in der praktischen Pflegeausbildung.
Herausgeberin: Prof. Dr. Claudia Winter
Laufzeit: 08/2021 - 06/2022
»Transnationale Betreuungskräfte in der häuslichen Versorgung alter Menschen – TRABAM«
Nach wie vor existiert das Versorgungsmodell so genannter Betreuungskräfte in häuslicher Gemeinschaft zur Versorgung alter Menschen in der häuslichen Umgebung und erfreut sich trotz rechtlicher, finanzieller und pflegeethischer Ungeklärtheiten steigenden Zuspruchs. Von vielen Seiten wird die Notwendigkeit einer Klärung dieses »Grauen Pflegemarktes« gefordert.
In dem Projekt werden Fachvertreterinnen und -vertreter von Politik, Pflege- und Sozialverbänden sowie Verantwortliche so genannter Agenturen für die Vermittlung von Betreuungskräften in qualitativen Interviews befragt, worin aus ihrer Einschätzung die Zurückhaltung politischer und rechtlicher Verantwortlicher zu einer geordneten Struktur begründet ist und wo die Verantwortlichkeiten für die erforderlichen Schritte liegen. Bei der Interpretation der Antworten steht besonders die ethische Reflexion der Vorstellung einer »Rundum-Versorgung«, die faktisch nie möglich ist, im Vordergrund.
Forschungsförderungsmittel der EVHN: € 2000.
Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Städtler-Mach; Mitarbeiter: Markus Bühnemann
Laufzeit: 10/2020 - 09/2022
- Ethikberatung in der Altenhilfe
- KidZ: Kinder und Demenz
- Selbstbestimmt leben mit Unterstützung osteuropäischer Haushaltshilfen
- Versorgungsstruktur im ländlichen Raum mit osteuropäischen Haushaltshilfen (in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Wassertrüdingen und dem Landkreis Ansbach)