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Heimatgefühle - Leben, erleben, weitergeben. Warum sich Studierende mit "Heimat" beschäftigten
Am 26. Juni 2025 fand das studentische Projekt "Heimatgefühle – leben, erleben, weitergeben" statt. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Nürnberger Haus der Heimat e.V. realisiert und von Studierenden des Studienschwerpunkts Soziale Gerontologie an der EVHN veranstaltet. Vertreterinnen und Vertreter der Siebenbürger Sachsen, der Egerländer Gmoi sowie der Chor der Deutschen aus Russland präsentierten auf der Veranstaltung ihre kulturellen Wurzeln, gaben Einblicke in die historische Entwicklung ihrer Verbände und stellten ihre aktuelle Arbeit vor. Abgerundet wurde der Nachmittag durch einen Kurzfilm, der persönliche Geschichten und emotionale Zugänge zum Thema Heimat in den Mittelpunkt stellte. Bei Kaffee und Kuchen entstand ein lebendiger Austausch zwischen den Generationen. Neben EVHN-Präsident Prof. Dr. Thomas Popp waren auch Stadtrat Werner Henning als Vertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg sowie Natalie Keller (Leitung Haus der Heimat) als Vortragende anwesend.
Warum haben sich die Studierenden mit dem Thema Heimat beschäftigt?
Die Projektgruppe wählte das Thema "Heimat" ganz bewusst, da es im Alter eine neue und oft tiefere Bedeutung gewinnt. In Gesprächen mit älteren Menschen wurde deutlich, wie sehr Heimat mit Kindheitserinnerungen, Sprache, Gerüchen, Liedern, Landschaften und vertrauten Menschen verbunden ist – aber auch mit Verlust, Flucht und dem Neuankommen an einem fremden Ort.
Für viele ältere Menschen ist Heimat nicht nur ein geografischer Ort, sondern ein Gefühl der Zugehörigkeit, das sich im Laufe des Lebens verändert – oder schmerzhaft verloren ging. Besonders berührend war die Frage: Was bedeutet Heimat für jene, die sie verlassen mussten oder verloren haben? Ebenso stellte sich die Frage: Wie lässt sich Heimat weitergeben – zwischen Generationen, in Geschichten, Liedern oder kulinarischen Traditionen?
Am Ende der Veranstaltung fasste die Projektgruppe ihr Fazit so zusammen:
- Heimat ist vielfältig, persönlich und wandelbar. Sie kann sich durch Lebensphasen, Migrationserfahrungen oder Verluste verändern – und sich auch neu bilden.
- Heimat bedeutet nicht nur Rückblick, sondern kann auch im Hier und Jetzt aktiv gestaltet werden – durch gelebte Kultur, Begegnung und Offenheit.
- Die Arbeit mit älteren Menschen, die ihre Heimat verloren oder mehrfach neu definiert haben, zeigt, wie wichtig Wertschätzung, Erinnerungsarbeit und kulturelle Teilhabe sind.
Das Projekt war eine Begegnung auf Augenhöhe, bei der Studierende nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch persönliche Einsichten in das Thema Alter und Identität gewinnen konnten. Das Zusammentreffen der unterschiedlichen Kulturen und Generationen machte dieses Projekt zu etwas Besonderem – und lädt zu weiteren Kooperationen mit dem Haus der Heimat ein.
Text und Bild: Projektgruppe, Selina Backens, Swetlana Bosch-Becker, Slobodan Minic und Christian Schmidt
zukunftsorientiert.
nachhaltig.
persönlich.
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