14. Forum Forschung – Entwicklung – Transfer | online

20.01.2022 - 09:30 bis 15:30

Beiträge über Forschungs- und Entwicklungsprojekte an der EVHN.  Keine Anmeldung notwendig – weder für die Veranstaltung noch für den hochschuleigenen Zoom-Raum. Sie können auch zu ausgewählten Themen „vorbeischauen“.  Diese sind: Interaktion mit sprachbasierten Assistenzsystemen – Chancen, Risiken und Herausforderungen,  Wer kann Kriminalprävention? Empirische Antworten auf einen ritualisierten Diskurs zwischen Sozialer Arbeit und Polizei, Der graue Markt Pflege – Ergebnisse einer Umfrageforschung von polnischen 24-h-Betreuerinnen und Betreuern. Ein bilaterales Forschungsprojekt, Wirkungen der Eingliederungshilfe im Blick und Akademisches Selbstkonzept Studierender der Kindheitspädagogik. Bildungsmonitoring im Längsschnitt.

Link zum Zoom-Raum (ohne Anmeldung) siehe unten bitte.

Abstracts

9.35 Uhr: Akademisches Selbstkonzept Studierender der Kindheitspädagogik. Bildungsmonitoring im Längsschnitt
Prof. Dr. Roswitha Sommer-Himmel, Prof. Dr. Markus Schaer, Prof. Dr. Michael Bayer

Bildungsbiographie und Herkunft sowie persönliche Überzeugungen steuern Bildungsverläufe und können sich im Rahmen studentischer Sozialisation verändern. Im Projekt werden jeweils beginnend mit dem Studienbeginn die Studierenden an der EVHN und der Hochschule Görlitz sowie Stipendiatinnen des NicK-Programms (Nachwuchsinitiative chancengerechte Kita, SdW Stiftung der Deutschen Wirtschaft) mit Fragebogen und Interview zu mehreren Messzeitpunkten im Studium befragt. Ziel ist, hier Verläufe zu beschreiben, die dabei helfen, Studierende in der Entwicklung ihres akademischen Selbstkonzepts und ihrer Professionalitätsentwicklung durch angepasste Lehre und Beratung zu unterstützen.

 

10.30 Uhr: Wirkungen der Eingliederungshilfe im Blick
Sebastian Ottmann M.A.

Im Bundesteilhabegesetz wurden die Begriffe Wirkung und Wirksamkeit sowie eine Kontrolle dieser festgeschrieben. Doch wie können Effekte und Wirkungen in der Eingliederungshilfe zuverlässig erfasst werden? Dieser Frage geht das Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) gemeinsam mit mittelfränkischen Einrichtungen der Lebenshilfe und der Lebenshilfe Neumarkt im Rahmen eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojektes nach. Untersucht werden der Berufsbildungsbereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BBB) sowie der Bereich Tagesbetreuung für erwachsene Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben (T-ENE). Im Vortrag wird das Projekt dargestellt sowie die entwickelten Wirkmodelle für die beiden Arbeitsbereiche präsentiert. Weiterhin wird das Erhebungsinstrument vorgestellt und dargestellt wie mit diesem im weiteren Projektverlauf Daten erhoben werden.

 

11.30 Uhr: Der graue Markt Pflege – Ergebnisse einer Umfrageforschung von polnischen 24-h-Betreuerinnen und Betreuern. Ein bilaterales Forschungsprojekt
Prof. Dr. hab. Magdalena Piorunek , Prof. Dr. Małgorzata Grzywacz, Adam-Mickiewicz-Universität Posen, Polen, Prof. Dr. Helene Ignatzi, Martina Lenkowski B.A., EVHN

Individuelle berufliche Lebensläufe unterliegen einem starken Wandel und die Mobilität spielt dabei eine wachsende Rolle. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchen nach Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb ihres Landes, zum Beispiel als 24-h-Arbeitskräfte bei der Rundumbetreuung von alten Menschen in ihrem eigenen Zuhause. Diese Beschäftigungsform wird in Deutschland von ausländischen Arbeitskräften, unter anderem auch aus Polen, wahrgenommen und sorgt hier für politische und gesellschaftliche Diskussionen. Über welche Kompetenzen und Arbeitserfahrungen verfügen diese Personen? Wie beurteilen sie selbst ihre Arbeit und die Arbeitsbedingungen? Von welchen Motivationen werden sie geleitet? Die diagnostische Befragung von polnischen Betreuungskräften gibt Antworten auf diese grundlegenden Fragen.

 

13.30 Uhr Wer kann Kriminalprävention? Empirische Antworten auf einen ritualisierten Diskurs zwischen Sozialer Arbeit und Polizei
Jürgen Kepura M.A.

Kriminalprävention ist ein Handlungsfeld, in dem sowohl Soziale Arbeit als auch Polizei für sich Expertise und Kompetenzen beanspruchen. Fast schon ritualisiert leitet die Polizei aus ihrem Umgang mit Delinquenz Wissen für die Präventionsarbeit ab. Die Soziale Arbeit bietet Personen in sozialen Problemlagen, dazu gehören auch Konflikte mit Recht und Gesetz, professionelle Hilfe. Entlang immer gleicher Konfliktlinien – Zuständigkeit, Ressourcen, Kompetenzen – werden fast schon ritualisiert Grenzen zwischen beiden Professionalitäten gezogen. Dabei ist der Diskurs regelmäßig primär von Annahmen des Handelns der jeweils anderen Berufsgruppe getragen, die vor dem Hintergrund unterschiedlicher Funktionslogiken von Polizei und Sozialer Arbeit jeweils plausibel erscheinen. Bisher fehlten hinreichende empirische Erkenntnisse zum tatsächlichen Handeln der Akteurinnen und Akteure. Antworten auf diese Erkenntnislücke gibt eine qualitativ-rekonstruktive Untersuchung der Orientierungsmuster von Polizistinnen und Polizisten in ihrer Präventionspraxis. Mit dem Vortrag soll die kritische Reflektion von Annahmen angeregt werden, auch wenn sie noch so plausibel erscheinen mögen.
Die Forschungsarbeit entstand im Rahmen des Promotionskollegs "Bildung als Landschaft", an dem u.a. die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und die Evangelische Hochschule Nürnberg beteiligt waren.

 

14.30 Uhr: Interaktion mit sprachbasierten Assistenzsystemen – Chancen, Risiken und Herausforderungen
Carina Weber M.A.

„Glaubst Du, jemand lenkt und steuert Alexa?“ „Nein. Weil es kann ja sein, dass man spät abends nochmal leise Musik anmacht, und da sind die meisten Leute ja schon im Bett.“ (Kind, 8 Jahre)
Sprachassistenten sind aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken und oftmals Teil der alltäglichen Kommunikation. Doch wie interagieren Kinder mit Alexa, welche Formen von Beziehung bilden sie zum sozial agierenden Gerät und welches Verständnis haben sie von der entsprechenden Technologie?
Auch (sprachgesteuerte) Gesundheits-Apps und andere Formen Künstlicher Intelligenz sind auf dem Vormarsch, wenn es darum geht, das Alltagsleben ein wenig einfacher zu gestalten. Dabei stellt sich die Frage, wie auch Erwachsene diese Technologien wahrnehmen, wie sich die Kommunikation mit algorithmenbasierten Assistenzsystemen gestaltet – und ob sie wiederum auch das menschliche Miteinander beeinflusst. Das Projekt IMPACT hat sich als interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Ziel gemacht, die Chancen und Risiken bei der Interaktion mit Künstlicher Intelligenz in drei Schwerpunkten – Kommunikation, Transparenz und Beziehungsbildung – zu untersuchen. Im Rahmen des Forums Forschung Entwicklung Transfer wird das Projekt vorgestellt und erste Ergebnisse werden präsentiert.

 

gez. Senatsausschuss für Forschung – i.V. Prof. Dr. Joachim König – Vizepräsident für Forschung

www.evhn.de/forschung

 

Kontakt

Prof. Dr. Joachim König, joachim.koenig@evhn.de

Es ist keine Anmeldung notwendig. Link zum Zoom-Raum (ohne Anmeldung) siehe unten bitte.

PDF der Abstracts, Themen, Vortragenden siehe bitte pdf unten.