Strukturen von Gewalt in Abhängigkeitsverhältnissen: Interdisziplinäre Perspektiven im Diskurs. Fachtag
Gewalt ist kein Randphänomen, sondern prägt auf vielfältige Weise soziale, institutionelle und kulturelle Abhängigkeitsverhältnisse – in Bildung, Recht, Religion, Sprache und Gesellschaft. Sie durchzieht vielfältige Lebensbereiche und ist tief in gesellschaftliche, institutionelle und kulturelle Abhängigkeitsverhältnisse eingeschrieben. Sie äußert sich in sprachlichen Diskriminierungen ebenso wie in rechtlichen und politischen Strukturen, in Bildungskontexten, ökonomischen Abhängigkeiten oder in kirchlichen Machtverhältnissen. Gewalt betrifft dabei nicht nur individuelle Beziehungen, sondern prägt das Gefüge des Zusammenlebens insgesamt.
Der Fachtag des Instituts für Theologie und Gesellschaft (ITG) an der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) greift diese aktuelle Problematik auf und bietet ein Forum für interdisziplinäre und theologisch-ethische Auseinandersetzungen. Er geht der Frage nach, wie sich gegenwärtige Strukturen von Gewalt interdisziplinär analysieren und theologisch-ethisch reflektieren lassen. Er eröffnet einen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Studierenden, um Dynamiken von Abhängigkeit und Gewalt kritisch sichtbar zu machen und zugleich nach Gegenentwürfen zu fragen.
Ziel ist es, dabei zugleich nach Gegenentwürfen und Wegen der Unterbrechung, Transformation und Heilung zu fragen. Dabei stehen sowohl wissenschaftliche Analysen als auch Perspektiven aus der Praxis im Zentrum. Die Ergebnisse des Fachtags werden im Rahmen eines Tagungsbandes veröffentlicht.

Der Fachtag findet im Rahmen des Wertebündnis Bayern und des Projekts „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“ statt.
Programm, Ablauf, Mitwirkende: siehe pdf am Seitenende und hier:
09.30 – 10.00
Begrüßung Wertebündnis Bayern (angefragt)
Begrüßung Präsident EVHN: Prof. Dr. Thomas Popp
10.00 – 11.00
Künstlerischer Zugang: Johannes Volkmann Papiertheater Nürnberg (angefragt)
Einführung: Keynote im Dialog -Theologische und soziologische Reflexionen zu Gewaltstrukturen: Menschenwürde, Schuld und Gewaltfreiheit im Fokus, Prof. Dr. Kathrin Winkler/Prof. Dr. Michael Bayer - EVHN
11.00 – 11.15 Kaffeepause
1.15 – 11.30
Einführung in die Workshops
11.30 – 13.00
Panels 1–7 (je 45 min, Tausch nach der Hälfte; Team: 1 Lehrender und 1 aus Berufspraxis)
13.00 – 13.30
Mittagspause (Catering im Foyer)
13.30 – 14.30
Podiumsdiskussion: Interdisziplinäre und theologische Resonanzen auf die Panels - Statements aus studentischer Perspektive
Panels
- Human Trafficking (Prof. Dr. Stephanie Armstrong/USA; Prof. Dr. Jürgen Härlein; Gabriele Fley): ethische Perspektive – Menschenwürde
- Sprache, Gewalt und Diskriminierung (Prof. Dr. Birgit Mayer-Lewis; Ina von Seckendorff, Fachakademie Altdorf mit 20 Studierenden): ethische Perspektive – Anerkennung, Wertschätzung, gewaltfreie Kommunikation
- Soziale Medien und psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen (Prof. Dr. Piet van der Keylen)
- Gewalt in Bildungskontexten (Prof. Dr. Michael Bayer/Prof. Dr. Martin Nugel/Prof. Dr. Kathrin Winkler): ethisch-theologische Perspektive – Diskriminierungsformen in der Migrationsgesellschaft und dekoloniale Perspektiven
- Gewalt in kirchlichen Strukturen (Lea Petrat, Fachstelle der ELKB für sexualisierte Gewalt): ethisch-theologische Perspektive – Schuld, Machtkritik, Verantwortung und Vergebung
- Religion und Spiritualität als Räume von Widerstand und Heilung (Dr. Wiesgickl FAU angefragt): ethisch-theologische Perspektive – Stimmen aus den Religionen, interreligiöse Friedensethik
- Rechtliche Perspektiven: (SGB 14 Soziale Entschädigung) (Prof. Dr. Markus Huber; Ass. jur. Patrick Detering): Soziale Entschädigung für gesundheitliche Schädigungen in Folge von Gewalttaten; ethische Perspektive – Gerechtigkeit, Wiedergutmachung, Ausgleich
Programm, Ablauf, Mitwirkende: siehe auch pdf am Seitenende
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