Zertifikatslehrgang "Mediation in sozialen Beziehungen (insbesondere Familie und Arbeitswelt)"
04.05.2018 - 08.02.2019
Neuer Start: Mai 2018. Mediation ist eine moderne und zugleich sehr traditionelle Art der Konfliktvermittlung in Familien, Personengesellschaften, Organisationen und Einrichtungen im öffentlichen Bereich. Der interdisziplinäre Ansatz der Mediation betont die Eigenverantwortlichkeit der am Konflikt Beteiligten. Ziel der Mediation ist die konstruktive, einvernehmliche und eigenverantwortliche Beilegung von Konflikten durch die Beteiligten selbst, unter Beachtung ihrer unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse.
Grundkompetenzen für Mediator/innen sind Fähigkeiten
zur empathischen, wertschätzenden ermutigenden und befähigenden Kommunikation (Gesprächsführungs - und Verhandlungs-kompetenz),
einer neutralen, allparteilichen, regelungsoffenen (lösungsoffenen) Haltung
zum konstruktiven Umgang mit Konflikten, auch bei hochkonflikthaften Beteiligten (Konfliktkompetenz),
zur kritischen Selbstreflexion, zum konstruktiven Umgang mit eigenen Gefühlen (soziale Kompetenz).
Zertifizierte Mediator/innen haben vielfältige Möglichkeiten sich beruflich einzubringen. Bedarfe finden sich u.a. in familiären, öffentlichen, wirtschaftlichen und schulischen Bereichen.
Gesetzliche Grundlagen In den Paragraphen §§ 5, 6 Mediationsgesetz (MedG) werden die Grundlagen einer zertifizierfähigen Mediationsausbildung geregelt. Die Ausbildung zum zertifizierten Mediator setzt die Einhaltung der inhaltlichen Vorgaben der nach § 6 MedG zu erlassenden Rechtsverordnung voraus. Die Inhalte dieses Zertifikatslehrgangs orientieren sich dabei an den Vorgaben der Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV) mit einer Gesamtdauer von mindesten 120 (Zeit-) Präsenz Stunden.
Zielgruppen Sozialpädagog/innen, Mitarbeitende in Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen, Supervisor/innen, Coaches Umfang 120 (Zeit-)Stunden in Präsenz
Inhalte und Termine Modul 1 (Fr 04.05. – Sa 05.05.2018)
Ursachen/Entstehen von sozialen Konflikten/Konflikttheorien /Konfliktkompetenz
Bedeutung eigenverantwortlicher Konfliktregelung durch Mediation
Persönliche Kompetenz/Haltung/Rollenverständnis in Mediation
Einführung in die und Grundlagen der Mediation, insbesondere Ziel und Zweckvon Mediation/ Prinzipien, Ablauf und Phasen der Mediation
Abgrenzung zu streitigen Verfahren und zu anderen alternativen Konfliktregelungsverfahren
Überblick über die Anwendungsfelder von Mediation
Modul 2 (Fr 08.06. – Sa 09.06.2018)
Einzelheiten zu den Phasen der Mediation, Vorbereitung der Mediation, Mediationsplan,
externe und interne Vereinbarung zur Mediation, Details zur Stufenstruktur,
Abschlussvereinbarung (Memorandum)/ Dokumentation, Protokollführung, Nachbereitung der Mediation
Einzelheiten vertieft an einem Konfliktbeispiel aus der Familie
Besonderheiten unterschiedlicher Settings in der Mediation, insbesondere Einzelgespräche, Co-/Teammediation, Mehrparteienmediation, Shuttle-Mediation
Einzelheiten vertieft an einem Fallbeispiel aus der Arbeitswelt
Modul 4 (Fr 27.07. – Sa 28.07.2018)
Verhandlungstechniken und Verhandlungskompetenz, insbesondere Grundlagen der Verhandlungsanalyse, intuitives, distributives Verhandeln; Harvard Modell, gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg,
Umgang mit schwierigen Situationen
Techniken zur Entwicklung und Bewertung von Konfliktregelungen
Visualisierungs- und Moderationstechniken
Einzelheiten vertieft an Fallbeispielen aus der Wirtschaftswelt
Modul 5 (Fr 21.09. – Sa 22.09.2018)
Gesprächsführung, Kommunikationstechniken, insbesondere Grundlagen der Kommunikation, 4-Ohren Prinzip nach Schultz von Thun, verbale und nonverbale Kommunikation,
Fragetechniken
Einzelheiten vertieft an Fallbeispielen aus der Familie
Modul 6 (Fr 12.10. – Sa 13.10.2018 mit Supervision)
Persönliche Kompetenzen von Mediator/innen
Rollenverständnis/Rollenkonflikte
Aufgabe und Selbstverständnis von Mediator/innen
Wertschätzung/Empathie/Engagement
Umgang mit eigenen Gefühlen
Selbstreflexion
Modul 7 (Fr 09.11. – Sa 10.11.2018)
Recht der Mediation, insbesondere rechtliche Rahmenbedingungen, Grundlagen des Rechtsdienstleistungsgesetzes, Einbettung in das Recht von Grundberufen
Mediationsvertrag, Berufsrecht, Verschwiegenheit, Vergütungsfragen, Haftung und Versicherung
Recht in der Mediation, insbesondere Abgrenzung zulässiger Information zu unzulässiger Rechtsberatung
Rolle externer Berater in der Mediation
Bedeutung und Durchsetzbarkeit einer Abschlussvereinbarung/Fragen zur Vollstreckbarkeit
Modul 8 (Fr 07.12. – Sa 08.12.2018)
Freiwilligkeit versus Pflicht zur Mediation
Geeignetheit von Mediation/ Grenzen von Mediation
Typische Fallen im Erstkontakt und auf den Stufen von Mediation
Mediation und Widerstand/ konstruktiver Umgang mit Widerstand
Ausgleich von Stärken und Schwächen
Umgang mit Hierarchien
Ethische Grundsätze für Mediation
Anfertigung/Abgabe der Fallarbeit: 15.01.2019
Feierlicher Abschluss der Ausbildung und Zertifikatsübergabe: 8. Februar 2019
Dozentinnen und Dozenten RA Prof. Dr. Roland Proksch, Mediator BAFM/BMWA mit langjährigen praktischen Mediationserfahrungen aus eigener Praxis, Lehre, Forschung und Fortbildung (seit 1989).
Teilnahme an allen acht Präsenzmodulen (120 Präsenzstunden), Akzeptanz der Abschlussarbeit
bzw. Zertifizierte Mediatorin gemäß RVO nach einer während des Ausbildungslehrganges oder innerhalb eines Jahres nach dessen erfolgreicher Beendigung als Mediator oder Co-Mediator selbst durchgeführten und selbst organisierten Mediation mit anschließender Supervision und Supervisionsbestätigung. Diese Mediation und diese Supervision ist nicht im Lehrgang und nicht in der Lehrgangsgebühr enthalten und muss selbst organisiert werden.
Zulassungsvoraussetzungen gemäß § 2 ZMediatAusbV • berufsqualifizierender Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Hochschulstudiums und • eine mindestens 2-jährige praktische berufliche Tätigkeit nach Abschluss der Berufsausbildung oder des Hochschulstudiums. Über Ausnahmen entscheidet die Ausbildungsleitung In der Ausbildung geht es um praktische Übungen, Rollenspiele, an eigenständige Kleingruppenarbeit innerhalb und außerhalb der Präsenzmodule. Deshalb wird die Bereitschaft erwartet, dass sich die Teilnehmenden entsprechend aktiv einzubringen. Teilnehmer/-innen Maximal 16 Personen
Lehrgangsgebühr 2.350 Euro regulär, 2.250 Euro für Alumni der EVHN inklusive Hausarbeitskorrektur und Lehrgangsmaterlialien sowie Seminargetränke und Pausensnacks